Gunung Merapi - Mount Merapi - Feuerberg

Wer sich für den Vulkan “Gunung Merapi” in der Nähe von Yogyarkarta interessiert und nicht weiss wie man dort hinkommt, wo man übernachten oder ob man ihn ohne Guide besteigen kann, der ist hier genau richtig!


Ich bestieg ihn mit einer Freundin im September 2015 ohne Guide und der Transport fand nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt. Alle Preise und Information beziehen sich nur auf diesen Zeitraum. Änderung sind nicht ausgeschossen.


Transport:

Der Ort, welchen du erreichen musst, heisst Selo oder auch New Selo. Um dort hinzukommen muss man 3 verschiedene Busse nehmen und die Fahrzeit beträgt etwa 4 Stunden von Yogyakarta aus. Am besten nimmst du einen Stadtbus (3600 Rp) zum Busbahnhof Giwangan, welcher 5km südöstlich vom Stadtzentrum liegt. Von dort aus nimmst du den Bus, der nach Solo fährt und sagst dem Busfahrer, dass du an der Kreuzung in Kartasura raus möchtest. Dieser Bus biegt bei der grossen Kreuzung in Kartasura nach rechts ab weiter Richtung Solo, aber deine Richtung führt links nach Boyolali. Für den ersten Bus bezahlten wir 15000 Rp. pro Person und es dauerte etwa 1,5 Stunden.

Stell dich an den Rand von der Hauptstrasse, welche nach Boyvial führt und halte den nächsten Bus per Handzeichen an. Frage den Busfahrer, ob er dich bei der Busstation in Boyolali rauswerfen könnte. Das sollte für ihn eigentlich kein Problem sein. 10000 Rp pro Person waren es für uns und es dauerte etwa ne halbe Stunde. Vielleicht auch ein bisschen länger. 

Der letzte Bus ist ein Minibus und benötigt etwa eine Stunde bis Selo. Bedenkt bitte, dass der letzte Minibus etwa 13:30 vom Bahnhof in Boyolali abfährt (laut Touristeninformation). Leider hatten wir ein kleines Ärgernis bei der Hinfahrt als wir in einem kleinen Dort einen Zwischenstop machten. Wir wussten, dass der Preis von Boyolali nach Selo um die 10000 bis 15000 Rp pro Person ist. Der Busfahrer wollte uns aber weiss machen, dass es 30000 Rp. pro Person kosten würde. Wir unterhielten uns mit einer Einheimische auf gebrochenem indonesisch, die uns auch bestätigte, dass es nur 10000 Rp. sind. Mit den Fahrer war absolut nicht zu reden. Er gab uns eine Handbewegung, dass wir abschwirren oder den Preis bezahlten sollten. Auf so etwas stehen wir ja gar nicht. Also holten wir unsere Rucksäcke aus dem Minibus, drückten den Fahrer 5000 Rp. pro Person in die Hand (wobei er überhaupt nicht begeistert war) und machten uns per Fuss aus den Staub. Die letzten 7 km fuhren wir per Anhalter und gaben den Fahrer 20000 Rp.

Unterkunft:

Selo hat unzählige Homestays. Eins wurde uns von der Touristeninformation in Yogyakarta besonders empfohlen. Ratri Homestay! Es ist eine wunderschöne Unterkunft mit direkten Blick auf Gunung Merapi. Die Leute sind super nett, sprechen gutes Englisch, der Raum war wirklich klasse  (150000 Rp. fürs Zimmer) und alles ist bunt eingerichtet. Das Frühstück ist mit inbegriffen. Natürlich werden hier auch Guides angeboten, falls man einen brauch. Die Preise sind mir leider unbekannt, da wir es ohne einen gemacht haben.

Eintrittsgebühr:

Gunung Merapi ist in einem Nationalpark, was wiederum heisst, dass man eine kleine Gebühr löhnen muss. Nach meinen Information wurden im Jahre 2014 die Eintrittspreis für viele Parks rapide angezogen. Auch dieser Nationalpark war davon betroffen.  Der Stand im September 2015 war 150000 Rp. Einheimische und Studenten bezahlen nur einen kleinen Bruchteil davon. Bezahlt wurde direkt im Homestay. 

Zeiten:

Wer Fan von Sonnenaufgängen ist, der muss sich den Wecker sehr zeitig stellen oder darf erst gar nicht ins Bett gehen. Viele machen sich schon um 1 Uhr auf den etwa 3-4 Stunden langen steilen Weg nach oben um dieses Spektakle zu erleben. Wem das egal ist, der kann auch gegen 3 Uhr starten so wie wir. Zeitiger ist aber besser. Der Grund ist der grosse gelbe Planet da oben, welcher ab 10 Uhr wirklich gemein wird. Um sich überhaupt keinen Kopf zu machen, kann man auch einfach auf dem Berg zelten. Aber da können euch die Leute von den Unterkünften besser beratschlagen.


Was mitnehmen: 

Stirnlampe (mit neuen Batterien oder voll aufgelanden)
3 Liter Wasser
Essen
festes Schuhwerk (Trail runners sind ausreichend)
Fotoapparat oder Zeichenblock und Stift
warme Klamotten
eventuell Regenjacke und Regenhose (abhängig vom Wetter)

Der Aufstieg:

Nachdem uns der Wecker am zeitigen Morgen angeschrien und wir unseren Rucksack fertig gepackt hatten, ging es raus in die kühle und fast sternklare Nacht. Die Strassen waren um diese Uhrzeit wie leergefegt. Es waren nur ein paar Fahrzeuge in der Ferne zu hören. Halb schlafwandelnd machten wir uns auf dem Weg zum grossen “NEW SELO” Schild, welcher der einfachste Teil ist. Eigentlich hätten wir jemand erwartet, der unsere Tickets kontrolliert. Doch dort war niemand. Wir schauten ein letztes Mal zur Stadt hinunter und liefen dann links am Gebäudekomplex vorbei.


Am Anfang folgt man einem gepflasterten Weg, welcher vorbei an einigen Tabakplantagen führt. Wenn dieser endet, sollte man eine Staubmaske oder sich etwas anderes ums Gesicht binden. Es reichen hier die eigenen Fussschritte aus um den feinen Staub aufzuwirbeln. Ab jetzt geht es steil nach oben durch einen lichten Wald. Östlich konnte man schon den Sonnenaufgang erahnen, welcher schon ziemlich beeindruckend aussah. Eine knappe halbe Stunde später fanden wir ein hübsches Plätzen und beobachteten den tiefrot gefärbten Horizont und die aufgehende Sonne. WOW!!!


Langsam, aber sicher verliessen wir den Waldabschnitt und bekamen eine beindruckende Ansicht des vor uns liegenden Gipfels und vom Gunung Merbabu, welcher sich hinter uns befand. Der Untergrund wurde immer steiniger, was wiederum den Aufstieg um einiges erleichterte. Trotzdem sollte man vorsichtig sein. Es dauerte auch nicht lange bis die ersten Menschenscharen uns entgegenkamen, die schon früh um 1 Uhr los gewandert sind. Das ist natürlich von Vorteil. Erstens ist dort oben nicht so viel Gedrängel und zweitens, der letzte Aufstieg ist um einiges sicherer, da loses Gestein dem Hintermann zum Verhängnis werden könnte. 

Bevor es aber zum Finale ging, durften sich unsere Füße auf einem flachen Stück ausruhen. Viele Leute benutzten diese Gegend um ihre Zelte aufzuschlagen. Nicht jedermann ist ein Frühaufsteher. Es muss auf jeden Fall traumvoll sein, den Sonnenaufgang zu geniessen, währenddessen man immer noch im Schlafsack eingekuschelt ist. Wer dies vor hat, sollte sich aber wirklich warm einkleiden. Es wird arschkalt in der Nacht.
Das letzte Stück war schwer auszumachen, doch als weitere Wanderer vom Berg abstiegen, wussten wir den Weg. 6 Schritte vorwärts, 2 Schritt rückwärts. Für ungeübte kann dies echt anstrengend werden, da es sich anfühlt als ob man an einer Stelle festgehalten wird. Hat man das lose Geröll hinter sich gelassen und die Schuhe entleert, wird noch ein wenig von Stein zu Stein geklettert. Man sollte hier sehr vorsichtig sein. Viele Steine sind porös oder sind nicht trittsicher. Überdenkt eueren nächsten Schritt genau um euch oder andere nicht zu gefährden.

Fazit:

Ist das zeitige Aufstehen, der schwere und lange Aufstieg dies alles Wert? Ein deutliches Ja. Nicht nur, dass der Sonnenaufgang wirklich schön ist, so ist auch der Blick in den Krater einfach nur atemberaubend. Die steilen mit Schwefel bedeckten Abhänge waren fast senkrecht und können einen schwindelig machen. Im Krater war ein tiefer Spalt zu sehen aus dem grosse Mengen Schwefelgas aufstieg. Man kann dies alles nicht in Worten beschreiben. Die Bilder sprechen da mehr für sich. Das Wetter an diesen Tag war einfach nur schön und so konnten wir viele Vulkan in der Ferne sehen. 


"Hati Hati" my friends

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